Qualitative Potenzialanalyse für die Anlage von Dachgärten im Grazer Stadtgebiet im Geschoßwohnbau
Grüne Dachlandschaften leisten einen Beitrag zu Klimaschutzstrategien, haben thermische Verbesserungseffekte auf Gebäude und Siedlungsgebiete und tragen zum informellen Austausch sowie zu einer sozialen Interaktion der Bewohnerschaft bei.
Zu den großen Herausforderungen, von denen europäische Städte betroffen sind, können demographische, klimatische und strukturelle Veränderungen gezählt werden. In diesem Zusammenhang ist ein paralleler Prozess von Wachstum und Rückgang zu beobachten. Während ländliche und strukturschwache Regionen von einer rückläufigen Entwicklung gekennzeichnet sind, nimmt die Verstädterung zu. Hiermit steigt der Versiegelungsgrad in den urbanen Regionen einhergehend mit einer Reduktion von Frei- und Grünflächen.
Unbestritten ist jedoch, dass Pflanzen und Grünflächen das urbane Lebensumfeld verbessern, sei es in Parks, auf Dächern, an Fassaden oder in Pflanzgefäßen. Stadtgrün trägt zur Senkung der Lufttemperatur, Steigerung der Luftfeuchtigkeit, Reduzierung der Luftverschmutzung, Rückhaltung des Regenwassers, Lärmreduktion und Erhöhung der Biodiversität in Verbindung mit pflanzlichen und tierischen Lebensräumen bei. Die Erhöhung des Anteils von städtischem Grün durch gezielte Maßnahmen speziell auch im Wohnumfeld erhöht die Lebensqualität der gesamten städtischen Bevölkerung und kann zur Bewusstseinsbildung hinsichtlich ökologischer Aspekte beitragen.
Diese Untersuchung setzte sich die Grobabschätzung des Potenzials für Dachgärten im Geschoßwohnbau im Grazer Stadtgebiet zum Ziel. Auf Grundlage dieser Erhebung können in weiterer Folge Überlegungen hinsichtlich möglicher Unterstützungsmaßnahmen zur Verstärkung der Begrünung der Grazer Dachlandschaft abgeleitet werden.